„Wir für Deutschland“

Gänsehaut-Momente beim olympischen, integrativen Schülersportfest in Ansbach

Im Rahmen eines Projekt-Seminars am bayerischen Theresien-Gymnasium in Ansbach organisierten 16 engagierte Schüler*innen mit ihrer Lehrkraft ein olympisches, integratives Schülersportfest für 200 Siebtklässler zweier Schulen. Über ein halbes Jahr dauerten die Planungen an, bis das Sportfest am 17. Juli 2013 bei wunderbarem Sonnenwetter stattfinden konnte. Das Besondere daran: Es sollte ein Inklusionsprojekt sein, bei dem ca. 50 geistig bzw. körperlich beeinträchtigte und 160 gesunde Jugendliche in insgesamt zehn „gemischten Teams" an zehn verschiedenen Stationen ihr individuell Bestes gaben.

Für alle Teilnehmer*innen bestand dabei die Möglichkeit, mit ihren eigenen unterschiedlichen Einschränkungen bzw. die der anderen umzugehen und in einer Gemeinschaft Aufgaben kooperativ zu lösen. Ein großes Ziel des Projekts war es im Sinne der Inklusion, die Zusammengehörigkeit und das Verständnis zwischen beiden Schülergruppen, die sich im Rahmen eines gemeinsamen „Trainings“ schon vor dem Sportfest kennengelernt hatten, auszubauen und zu fördern.

Das alles natürlich auf „olympische“ Art – denn alle Stationsaufgaben folgten dem Ganzheitlichkeitsprinzip, das sich schon Coubertin für den idealen Olympia-Athleten vorstellte: Kognitives, soziales, affektives sowie motorisches Lernen und Leisten standen bei jeder Station im Vordergrund – wie beispielsweise beim „Blinden-Staffellauf“. Dabei musste ein Parcours zu zweit überwunden werden, wobei Partner A die Augen verbunden wurden und Partner B durch Zurufe und leichte Führung an der Schulter den Partner sicher und möglichst schnell durch den Parcours bringen sollte. Hierfür sind gleichermaßen gegenseitiges Vertrauen (affektiv), hilfreiche Tipps (kognitiv), gute Teamarbeit (sozial) und auch eine gewisse Motorik gefordert.

Auch der gemeinsame olympische Einzug der Ländergruppen ins Stadion hinter der Originalfackel der Olympischen Spiele von 1972 zu Beginn des Sportfests und die emotionale Siegerehrung machten diesen Tag in olympischer Hinsicht unvergesslich – Teilnehmer und Organisatoren sprachen von „vielen Gänsehautmomenten“.

Besonders schön wird allen die großartige Unterstützung der Paralympics-Silbermedaillengewinnerin Denise Schindler in Erinnerung bleiben, die im Rahmen der DOSB-Kampagne „Wir für Deutschland“ als Patin für das Sportfest fungierte. Dabei gab sie interessante Interviews und Autogramme und war einfach ein echter olympischer Star „zum Anfassen“ – sie hatte sogar ihre Silbermedaille dabei! Die deutsche Spitzensportlerin fasste den Tag mit diesen Worten zusammen: „Ein solches Projekt ist einmalig und sollte als Vorbild für andere Schulen genommen werden!"