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Holger Preuß war zu Gast beim DOSB-Fachtalk über Auswirkungen von Spielen auf die deutsche Wirtschaft

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Holger Preuß beim Fachtalk. © DOSB/Ben Obst

Am 5. September 2023 fand der fünfte Fachtalk der Dialoginitiative „DEINE IDEEN. DEINE SPIELE.“ des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) statt. Er widmete sich den potenziellen Auswirkungen zukünftiger Olympischer und Paralympischer Spiele auf die deutsche Wirtschaft. Als Experte geladen war auch der Schatzmeister der Deutschen Olympischen Akademie, Prof. Dr. Holger Preuß, der an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zu Sportökonomie und Sportsoziologie forscht und lehrt.

Die Podiumsgäste

Neben Holger Preuß saßen Claudia Wagner (Deutsche Sport Marketing) und Thomas Pennartz (Rheinischer Sparkassen- und Giroverband) auf der Bühne, Markus Luthe (Hotelverband Deutschland) war online dazugeschaltet. Moderiert wurde die Debatte von Anke Feller, Ex-Leichtathletin und Weltmeisterin 1997 mit der 400-Meter-Staffel.

Es wurde deutlich, dass bei den Auswirkungen von Spielen auf die deutsche Wirtschaft zwischen unmittelbaren und langfristigen Effekten differenziert werden muss. Der Konsens der Podiumsgäste: Oft würde übersehen, dass Sportgroßveranstaltungen nicht nur Kosten verursachen, sondern auch Einnahmen generieren. Der nachhaltige Nutzen, Deutschland als Wirtschaftsstandort und Tourismusdestination zu präsentieren, dürfe nicht außer Acht gelassen werden.

Olympische und Paralympische Spiele als ökonomisches Sommermärchen?

Holger Preuß, der als Vorsitzender des Evaluierungsausschusses die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris 2024 hautnah begleitet, konnte im Talk seine internationale Perspektive einbringen. Beim Thema Sponsoring, das zu Beginn der Debatte diskutiert wurde, betonte er: „Das Gefühl, das wir in Deutschland manchmal haben, ist in der Welt nicht so.“ Die Einnahmen im Top-Sponsoring seien international gesehen „wahnsinnig gestiegen“ und lägen in „utopischen Höhen“.

Auf die Abschlussfrage „Wie kann eine Bewerbung um Olympische und um Paralympische Spiele die deutsche Wirtschaft ankurbeln?“ hatte er eine klare Position. Genau wie in Paris 2024 müsse Deutschland versuchen, „kleine und mittelgroße Unternehmen maximal einzubinden“. Das Ziel müsse eine „Solidarity Economy“ sein, d. h. kleine Unternehmen sollten möglichst viel profitieren. Dies sei zwar teuer und durchaus schwierig zu koordinieren. „Aber ökonomisch hätten wir am meisten davon".

Persönlich hielt Holger Preuß fest: „Wenn man verantwortungsvoll plant und die richtige Stadt beziehungsweise Region wählt, können Olympische und Paralympische Spiele auch ökonomisch ein Sommermärchen werden.“

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    Das Podium: Thomas Pennartz, Moderatorin Anke Feller, Claudia Wagner und Holger Preuß (v.l.n.r.). © DOSB/Ben Obst
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    Während der Debatte, zu der Markus Luthe online dazugeschaltet wurde. © DOSB/Ben Obst
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    Holger Preuß brachte seine internationale Perspektive ein. © DOSB/Ben Obst
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    Vom Haus des Deutschen Sports auf die Bühne von DEINE SPIELE: Holger Preuß und Claudia Wagner. © DOSB/Ben Obst
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    Fachsimpeln im Nachgang der Aufzeichnung: Holger Preuß mit Hannah Krapf und Niklas Pinsker vom Team DEINE IDEEN. DEINE SPIELE. © DOSB/Ben Obst
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„Deine Ideen. Deine Spiele.“ – was ist das?

Ziel der Initiative ist eine zukünftige Bewerbung für Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland. Mit zehn Fachtalks möchte der DOSB verschiedene Bereiche rund um die Spiele betrachten, um Chancen und Risiken einer Austragung in Deutschland zu beleuchten.

Im Anschluss an die Fachtalks sind verschiedene Dialogforen geplant, bei denen die breite Gesellschaft einbezogen werden soll. Die Idee ist, gemeinsame Grundlagen für eine mögliche Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele zu erarbeiten.

Die nächsten Fachtalks sind bereits terminiert: Soziale Nachhaltigkeit (7. September), Gesundheitssport (14. September), 1936/2036 (19. September) und Future (26. September). Alle Live-Streams zu den bevorstehenden und zurückliegenden Talks können hier (nach-) geschaut werden.