Athleten diskutieren Vorbildfunktion in Olympia

 Mittermüller Stadion
In Startposition im antiken Stadion von Olympia: Snowboarderin Silvia Mittermüller. © Silvia Mittermüller

Was macht ein Vorbild aus? Wie kann man olympische Athletinnen und Athleten darauf vorbereiten, eine Vorbildfunktion einzunehmen? Und wie können Vorbilder aus dem Sport andere Menschen erreichen und positiv beeinflussen? Mit dem Sessionen-übergreifenden Thema „The athlete as a role model“ stehen diese Fragen 2018 im Fokus an der Internationalen Olympischen Akademie (IOA) in Olympia. Vom 2. bis 9. Juli beschäftigten sich diejenigen mit der Fragestellung, um die es in diesem Themenkomplex geht: Die olympischen Sportlerinnen und Sportler selbst. Als deutsche Repräsentantin war die Freestyle-Snowboarderin Silvia Mittermüller aus München dabei. Sie erlebte im Februar in PyeongChang ihre Olympia-Premiere und wurde Anfang Juli von der Deutschen Olympischen Akademie (DOA) zur 4. Internationalen Session für olympische Medaillengewinner und Olympiateilnehmer entsendet.

Neues lernen – von der Antike bis heute
Silvia Mittermüller war Teil einer Gruppe von rund 35 Athletinnen und Athleten aus aller Welt und aus unterschiedlichen Sportarten – unter anderem waren eine rumänische Kunstturnerin, ein iranischer Judoka, eine neuseeländische Radfahrerin und ein brasilianischer Schwimmer vertreten. In Vorlesungen und im gegenseitigen Austausch erfuhren sie viel Neues über die Geschichte und Gegenwart der Olympischen Bewegung und befassten sich mit spannenden Themen – von der Rolle der Frau bei Olympischen Spielen bis zum Einfluss von Social Media. Auch der zurzeit stark diskutierte Themenkomplex „E-Sport“ war Teil von Diskussionsrunden: „Es gab sehr interessante Überlegungen, wie man E-Sport und traditionellen olympischen Sport verbinden könnte und ob E-Sport die olympischen Werte verkörpern könnte“, sagte Mittermüller. „Es wird sehr interessant sein, in 20 Jahren zu sehen, wie sich das entwickelt hat.“

Besonders intensiv wurde das Hauptthema der diesjährigen Session, „The athlete as a role model“, behandelt. Neben Vorlesungen zum Thema beschäftigten sich die Sportlerinnen und Sportler auch in Diskussionsgruppen mit verschiedenen Aspekten ihrer Vorbildrolle. „Wir haben überlegt, was Vorbilder wirklich ausmacht, wie man Sportler auf ihre Vorbildfunktion vorbereiten kann, inwiefern Social Media dabei unterstützt oder zur Gefahr wird und wie man Menschen generell erreichen und ihnen mit Vorbildern aus dem Sport helfen kann“, fasste die Snowboarderin die Inhalte der Gruppendiskussionen zusammen.

 
 
Die Athletengruppe an der Marmortreppe (oben) und im Hörsaal der IOA © Silvia Mittermüller

Athleten als Botschafter der Olympischen Idee
Einer der Höhepunkte der Reise war für Silvia Mittermüller der Besuch der antiken Stätten von Olympia. „Das antike Olympia hat eine besondere Energie“, berichtete die Snowboarderin. „Diese gemeinsam mit einer spannenden Gruppe von internationalen Olympioniken zu erfahren, hat den Besuch einzigartig gemacht.“ Auch in der antiken Kultstätte und dem Stadion erfuhren die Athletinnen und Athleten Neues. Besonders eindrücklich fand die Münchnerin, dass Missachtung der Regeln und Betrugsversuche bereits in der Antike geahndet wurden, indem überführte Sportler Statuen zu Ehren des Zeus stiften mussten. „Der olympische Fairplay-Gedanke gehörte von Anfang dazu“, so Mittermüller.

Neben dem akademischen und kulturellen Programm blieb der Gruppe auch Zeit für gemeinsame Freizeitaktivitäten. „Es war Fußball-WM, also haben wir gemeinsam Spiele angeschaut, was sehr unterhaltsam war, weil es immer jemanden aus den Nationen gab, die gespielt haben“, so Mittermüller. „Zudem waren wir am Ende noch einen halben Tag zusammen am Meer.“

Nach acht Tagen intensiven Programms hieß es für die Gruppe schließlich Abschied nehmen – von Olympia und voneinander. Für Silvia Mittermüller das Ende einer prägenden Reise: „Generell habe ich mein Wissen und Verständnis von Olympia deutlich erweitert“, so die Snowboarderin. „Ich nehme die Kontakte zu vielen inspirierenden internationalen Sportlern mit und habe mich in der World Olympians Association eingeschrieben.“ Die Organisation ist ein weltweites Netzwerk für Olympiateilnehmer, das durch Projekte und Austausch den olympischen Geist weitertragen will – und das mit Silvia Mittermüller eine engagierte neue Botschafterin gewonnen hat.

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